Messe Graz Neu

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Location
Graz, Austria
Year
2008

Mit der 2008 fertiggestellten Baumaßnahme wurde das Grazer Messegelände um ein Gebäude mit Messehallen in zwei Ebenen ergänzt, sowie eine denkmalgeschützte Halle transloziert. Die Generalplanung hierfür übernahmen die Grazer Riegler Riewe Architekten. Die neuen und alten Elemente sind in einem kubischen Baukörper, umhüllt mit einer Streckmetallfassade zusammengefasst. Die Hallen werden durch die stirnseitig angeordneten Foyers erschlossen.

Tageslicht: Der Anteil des Tageslichtes und das Verhalten der Sonneneinstrahlung wurde simuliert und mit der Architektur hinsichtlich Investitions- und Folgekosten abgestimmt. Durch die großzügigen Oberlichtöffnungen werden die beiden Foyers vor allem in der oberen Ebene hell mit Tageslicht belichtet. Die Lufträume zwischen den versetzt angeordneten Ebenen ermöglichen eine Belebung der unteren Ebenen durch Sonnen- und Tageslichteinfall. Hier muss das Kunstlicht tagsüber lediglich reduziert als Ergänzung eingeschaltet werden. Auch die obere Messehalle erhält durch kleine Oberlichtöffnungen einen Tageslichtanteil, um während des Messeaufbaus den Energieaufwand für das Kunstlicht zu reduzieren.

Kunstlicht: Die Auswahl der eingesetzten Materialoberflächen entstand in Abstimmung mit der Lichtplanung, um ein optimales Ergebnis für Gestaltung, Raumwahrnehmung und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. In den Foyers konnte der Energie- und Investitionsaufwand für Beleuchtungskörper durch Einsatz eines relativ hellen und farbig intensiven Bodens, sowie einer hellen, reflektierenden Decke gering gehalten werden. Mit direkter Ausleuchtung des Bodens wird die Farbe betont und eine Reflexion an die Decke erreicht, die durch ihre metallische Oberfläche Farbe und Helligkeit wiedergibt. Die matten, hellen Sichtbetonwände sowie die dunkel verkleideten Brüstungen und Wände heben sich klar von Boden und Decke ab und schaffen somit einen kontrastreichen Raumeindruck. Wie die Halle ist die obere Foyer-Ebene mit Hallenpendelleuchten ausgestattet, welche mit HIE-CE-Lampen bestückt sind. Die Eingangs-Ebene sowie Treppen und Galerien werden mit Downlights für HIT-Lampen ausgeleuchtet. Auch in den am Foyer angegliederten Räumen wurde ein Optimum an Gestaltung und Wirtschaftlichkeit erreicht. In den Sanitärräumen z.B. ließ sich durch den Einsatz einfacher Lichtleisten in den Deckenvouten eine interessante und angenehme Raumgestaltung erreichen. Genauso in der Tiefgarage konnte durch die Abstimmung zwischen Architektur und Lichtplanung ein angenehmer Raumeindruck bei geringem Material- und Energieeinsatz erreicht werden. Die Anordnung einfacher Wannenleuchten an den Wänden sorgt für helle Raumbegrenzungsflächen, die Hervorhebung der Aufzugskerne und Ausgänge für eine gute Orientierung.

Nachtdesign: Die Optik des Gebäudes von Außen lebt von der Gestaltung des Streckmetalls als Außenhaut. Die Besonderheit entsteht durch den Wechsel von Transparenz und Homogenität dieses Materials: Tagsüber wirkt der Kubus je nach Lichteinfall und Perspektive geschlossen. Bei Sonnenlichteinstrahlung hebt sich die innenliegende Geometrie durch Schattenbildung ab. Bei Messebetrieb dringt abends die Tiefe des Raumes in verglasten Gebäudeteilen nach außen. Eine Fassadenanstrahlung von Außen hebt zusätzlich die Materialeigenschaft des Streckmetalls als filigrane Hülle hervor. Bei ausgeschalteter Innenbeleuchtung erscheint das Gebäude dann als geschlossener Kubus.

Architekt
Riegler Riewe

Fotos
Nikolaus Schletterer für Riegler Riewe

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